hamburg.bio präsentierte auf der BioNord die Vielfalt regionaler Bio-Lebensmittel / Senator Jens Kerstan unterstrich auf der Messe die Bedeutung der Gemeinschaftsverpflegung auf dem Weg zu mehr Bio
Hamburg, 18.09.2023. Große Zufriedenheit bei den Mitgliedern von hamburg.bio: Auf der Fachmesse BioNord am Sonntag, den 17. September präsentierte sich der Verband der ökologischen Lebensmittelwirtschaft in der Metropolregion Hamburg mit der größten Gemeinschaftsfläche. 18 Mitgliedsunternehmen zeigten dort, welche Vielfalt an Bio-Lebensmitteln im Einzugsgebiet von Hamburg produziert wird. „Das große Interesse der Besuchenden an regionalen, ökologisch erzeugten Produkten hat uns darin bestätigt, dass es richtig war, sich für eine Rückkehr der Messe nach Hamburg einzusetzen“, erklärt Karl Wolfgang Wilhelm, Geschäftsführender Vorstand von hamburg.bio. Dass die BioNord nach zwölf Jahren in Hannover erstmalig wieder in der Hansestadt stattfand, ist auch der Überzeugungsarbeit des Verbands zu verdanken.
Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima und Agrarwirtschaft, eröffnete die Messe und betonte in seinem Grußwort: „Wir haben uns in Hamburg dem ökologischen Landbau verschrieben und möchten, dass mehr Bio-Lebensmittel ihren Weg auf die Teller der Stadt finden.“ Anschließend nahm er sich viel Zeit für einen ausführlichen Messerundgang. Auf der Fläche von hamburg.bio sprach er mit den Mitgliedern des Verbands darüber, welche Chancen die öffentliche Gemeinschaftsverpflegung der Hansestadt als Absatzmarkt für Bio-Produkte bietet, aber auch, welche Hürden sich derzeit auftun.
Auf der Gemeinschaftsfläche von hamburg.bio bei der BioNord 2023 (v.l.n.r.): Karl Wolfgang Wilhelm (Geschäftsführender Vorstand hamburg.bio e. V.), Jens Kerstan (Senator für Umwelt, Klima und Agrarwirtschaft in der Freien und Hansestadt Hamburg), Matthias Deppe (Geschäftsführer BioMessen und Vorstand von hamburg.bio)
Foto: Florian Arp
Das Thema vertiefte er auf Einladung von hamburg.bio in einer Podiumsdiskussion mit Caterern für die Kantinen-, Schul- und Kitaverpflegung, einer für die öffentliche Beschaffung von Lebensmitteln verantwortlichen Behördenvertreterin sowie mit Kathrin Jäckel, Vorsitzende des Bundesverbands Naturkost Naturwaren. „Als Bio-Stadt haben wir uns in Hamburg zur Förderung der ökologischen Wirtschaft verpflichtet“, so Kerstan. Er erklärte: „Mit der Gemeinschaftsverpflegung haben wir einen wirksamen Hebel, um den Absatz für gute und regionale Bio-Lebensmittel zu erhöhen und so wiederum mehr landwirtschaftliche Betriebe zur Umstellung auf Bio zu ermutigen.“ Gleichzeitig räumte er ein: „Wir haben in Hamburg das Problem, dass die öffentliche Beschaffung für Lebensmittel auf mehrere Behörden verteilt ist. Das erfordert, dass wir immer wieder über verschiedene Ressorts hinweg einen Konsens finden, und verlangsamt den Fortschritt. Wir müssen intern stärker an einem Strang ziehen.“
Am Ende dieser Diskussionsrunde und einer weiteren mit Vertretern von Bio-Anbauverbänden stand eines fest: Wenn die Stadt Hamburg ihre Selbstverpflichtung zu mehr Bio einlösen will, muss sie zusätzliche finanzielle Anreize schaffen. „Wenn Betriebe auf Bio umstellen, leisten sie einen entscheidenden Beitrag zu gesunder Ernährung, zu einer lebenswerten Umwelt und zur Nachhaltigkeit“, so Wilhelm. „Aktuell tragen aber sowohl landwirtschaftliche Betriebe als auch Kantinenbetreiber oder Schul- und Kita-Caterer die dabei entstehenden Mehrkosten. Hier muss die Stadt Hamburg mit Finanzmitteln unterstützen, um zur Umstellung zu motivieren.“
Über hamburg.bio e. V.
hamburg.bio e. V. ist ein Verband der ökologischen Lebensmittelwirtschaft in der Metropolregion Hamburg. Der Verein unterstützt die Freie und Hansestadt Hamburg dabei, die Ziele des Bio-Städte-Netzwerks zu verwirklichen. Unter anderem soll der Anteil von Bio-Lebensmitteln in öffentlichen Einrichtungen wie Kitas, Schulen oder Behörden signifikant steigen. Die Stadt hat als Großverbraucherin eine starke Marktmacht, die sie für nachhaltigere Ernährung nutzen will. Dies ist auch ein starkes Signal an die Verbraucherinnen und Verbraucher, selbst häufiger zu regionalen Bio-Erzeugnissen zu greifen. Das gemeinsame Ziel: mehr Bio-Lebensmittel auf den Tellern der Hamburgerinnen und Hamburger.
Rund 20 Erzeuger, Verarbeiter, Händler, Caterer und Zertifizierer von Bio-Lebensmitteln sind Mitglied bei hamburg.bio e. V. Mit ihrer gemeinsamen Kompetenz berät hamburg.bio öffentliche Einrichtungen und Unternehmen, die Bio-Lebensmittel einsetzen wollen. Darüber hinaus vernetzt der Verein die Bio-Branche der Region untereinander und mit Verbraucherinnen und Verbrauchern.
hamburg.bio und seine Mitglieder setzen bei all ihren Aktivitäten auf Partnerschaften und Kooperationen. Gemeinsam arbeiten sie daran, dass ökologische Lebensmittelerzeugung zur Normalität wird und Menschen sich gesund und nachhaltig ernähren können.